Ja, seit dem letzten Bericht ist viel Zeit vergangen! Mit vielen Höhen und Tiefen!

Bei den Recherchen für einen Rücktransport für meine KTM hat es einige Verzögerungen gegeben. Alle 8 vom ADAC empfohlenen Speditionen, bis auf eine, haben es nicht für nötig gehalten, eine Antwort auf meine Anfrage zu geben !!? Die,die geantwortet hat, hatten enorme Preisvorstellungen.  Bei der Anfrage an eine ägyptische Spedition gestaltete es sich schwierig, wegen der Kombination ägyptischer und deutscher Feiertage. Dadurch musste ich eine Woche auf eine Antwort warten. Dies nutzte ich für eine ausgiebige Ruhepause am Strand auf der Sinai-Halbinsel im Basata Camp.

 

Für die Fahrt dorthin nahm ich das Motorrad, entweder sie hält oder sie kommt nach Hause.

Da es sehr einfach ist, ein Motorrad quer durch Ägypten zu transportieren, machte es mir kein Kopfzerbrechen. Denn bei dem Transport von Luxor nach Kairo wurde sie einfach unten in einen Reisebus gelegt. Für die 700 Km habe ich gerade mal knappe 60 € bezahlt.

Landschaftlich hat mir der Sinai am besten gefallen. Es war mal wieder richtig schön bergig. Ganz toll war unter anderem der Tafelberg mit dem schönen Dorf St. Katharinen und seinem Kloster.

Im Basata Camp war es so richtig zum Wohlfühlen, zum ersten mal war ich nicht alleine. Jede Menge Ägypter waren da und auch zwei Deutsche, die zum Schnorcheln dort waren. Der Platz gehört zu den 10 besten Öko Camps auf der Welt.

Das einzig Nervige am Sinai waren die noch häufigeren Polizeikontrollen, die mir meist erklärten, es seie nur für meine eigene Sicherheit. Was dann bei der Heimfahrt dazu führte, dass ich einen Umweg von über 300 Km fahren musste. Den Hinweg haben sie innerhalb den 5 Tagen für zu gefährlich für alleinreisende Touristen erklärt. 

Außerdem hat mir ein übereifriger Polizist den Fahrzeugschein abgenommen, da die Zulassung abgelaufen war. Der  Fixer am Flugplatz hat nur das Carnet verlängert und nicht die Zulassung. Ich durfte aber trotzdem weiter fahren,allerdings mit einem Strafzettel, der einen berechtigt noch eine Woche zu fahren. Da ich hoffentlich am Montag im Sudan bin, hat sich das dann sowieso erledigt. Ich hoffe nur, dass ich bei der Ausreise keine Probleme bekomme. 

Zurück in Kairo, wo meine restlichen Sachen lagerten, ist das Motorrad über 2000 Km mit geflicktem Kühler ohne Probleme gefahren und ich beschloss  weiter zu reisen.

Für die Fahrt nach Luxor wählte ich eine Schnellstrasse, auf der ich rasch vorwärts kam, die aber landschaftlich nicht sehr reizvoll war und ich musste langweilige 8 Stunden Fahrt hinter mich bringen. In Luxor übernachtete ich in dem kleinen Salam Camp auf der West Bank, wo es viel ruhiger war als im Zentrum von Luxor.

Am nächsten Morgen wählte ich die gleiche Strecke wie beim ersten Mal. Mit einem zwiespältigen Gefühl fuhr ich an der Stelle mit der Taube vorbei. Ich stoppte nicht, aber mit einem Grinsen im Gesicht legte ich die restlichen 200 Km völlig entspannt zurück.

 

Mit Hilfe des Adams House Besitzer Mohammed fand ich den Fixer Kamal, den hat mir schon in Damietta einer empfohlen. Anfangs war ich recht kritisch, denn im Internet haben einige kein gutes Haar an ihm gelassen, doch alle Vorwürfe stellten sich als nicht richtig heraus. Ohne seine Hilfe wäre ich sicher nicht so schnell aus Ägypten heraus gekommen.

Zuerst machten wir eine Anzeige bei der Touristenpolizei, dass ich den Fahrzeugschein verloren habe. Mit dieser Bescheinigung ging es zur Verkehrspolizei, die dann bestätigte, dass ich keine Verstöße begangen habe. Und mit dieser Bescheinigung gingen wir dann in den Hafen um das Motorrad abzumelden ( das schon gar nicht mehr angemeldet war ). Mit dieser Bescheinigung dann zum Zoll, der das Carnet abstempelte. Zwischendurch noch Ticket für mich und fürs Motorrad kaufen und das Gepäck durchsuchen lassen. Es war das erste Mal ein Segen, dass die ägyptische Verwaltung sehr langsam arbeitet.

Auf der Fähre herrschte das reinste Chaos. Ein Schiff für 300 Personen, beladen mit 650 und Gepäck für 1500.  Mit  5 € Bestechungsgeld bekamen wir ( zwei Engländer, ein Argentinier und eine Spanierin ) einen Platz direkt neben dem Steuerhaus. Der war immerhin so groß, dass jeder seine Füße beim Schlafen ausstrecken konnte. Ganz im Gegensatz zu den einheimischen Reisenden.

 

Am frühen Morgen passierten wir Abu Simbel. Vom Schiff aus hatten wir wirklich eine beeindruckende Aussicht.

Bei der Ankunft in Wadi Halfa wurden die Touristen bevorzugt und freundlich behandelt, doch ich sorgte kurz nach dem Verlassen des Schiffes für einen kleinen Tumult, denn ich packte den Fotoapparat aus und fing an zu fotografieren. Was ich aber ganz vergessen habe,dass man im Sudan  eine Genehmigung zum fotografieren braucht. Aber selbst mit einer Genehmigung darf man nicht im Hafen, das Militär oder die Polizei fotografieren. Aber sie ließen mich mit einer Ermahnung und einem strengen Blick samt den schon geknipsten Bildern laufen.

 

Die zwei Engländer und ich nahmen uns dann gemeinsam ein 3- Bett- Zimmer, denn wir mussten vier Tage auf die Motorräder warten (Montag ist ägyptischer Feiertag, Dienstag Motorräder aufladen, Mittwoch losfahren, Donnerstag ankommen)

Inschallah !!

 

Doch die Zeit mit den zwei Spaßvögeln verging wie im Flug.