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- Erstellt: 10. März 2014
Die Ausreise aus Ruanda war in 10 Minuten erledigt. Aber bei der Einreise in Tansania wollte der Beamte 50 USD. Ich hatte aber keine USD, so verlangte er dann einfach 50 €, normalerweise wären es 40 € gewesen. Und er erklärte mir, wenn ich mit Britischen Pfund bezahle, wären es auch 50 Pfund statt 30 Pfund. Daraufhin sagte ich ihm, dass er mich nur abzocken will und das Geld in die eigene Tasche stecken will, doch er nahm es gelassen hin und half mir sogar die Euros auf dem Schwarzmarkt, zu einem ordentlichen Kurs, in USD zu tauschen.
An der Stelle, wo Alex mit dem Bus weiter wollte, gibt es keinen Geldautomaten. Dadurch mussten wir noch mal 40 Km weiterfahren, doch der Automat gab kein Geld heraus. So suchten wir erst mal eine Unterkunft, in der wir essen konnten.
Der Geldautomat funktionierte auch am nächsten Morgen nicht und ich tauschte Britische Pfund in der Bank. Dazu waren 5 verschiedene Sachbearbeiter, drei Formulare, eine Passkopie und 6 Stempel nötig. Bei der Auszahlung wurde alles noch in den Computer eingegeben, nach einer Stunde hatte ich dann das Geld. Ich bin inzwischen aber bedeutend lockerer geworden. Wenn so etwas in Deutschland passiert wäre, wäre ich wahrscheinlich ausgeflippt.
Alex nahm ich noch bis in die nächste größere Ortschaft mit, von dort aus reiste er in eine andere Richtung. Er musste noch mit dem Busfahrer aushandeln, dass er erst am Zielort bezahlen kann, denn er hat nach meiner Warterei keine Lust mehr, Geld zu tauschten.
Die erste Hälfte der Strecke nach Tabora ist asphaltiert und ausnahmsweise ohne Krater. Die restliche Strecke war eigentlich ein Feldweg mit Löcher, obwohl die Strasse auf der Karte als Hauptverbindung von Mbeya im Süden nach Norden eingezeichnet ist.
Von Tabora nach Mbeya sind es 600 Km und die Leute erklärten mir, die Strasse sei in einem guten Zustand und ich würde höchstens 6 Stunden brauchen. Die Realität war dann sehr ernüchternd, nach 8 Stunden Fahrt und 400 Km setzte sintflutartiger Regen ein.
Der Regenschutz unter einem Baum war auch nicht lange trocken, so entschloss ich weiter zu fahren bis zur 10 Km entfernten Ortschaft. Auf dem aufgeweichten Lehmweg eine echte Schinderei, zum Glück habe ich kein weiss-blaues Motorrad mit mindestens 100 Kg mehr und dem halben Federweg. Im Dorf angekommen hörte der Regen auf, doch ich entschloss mich zu übernachten und meine Klamotten wenigstens ein bisschen trocknen zu lassen.
Beim Weiterfahren am nächsten Morgen musste ich feststellen das ich die restlichen 200 Km nie und nimmer geschafft hätte. Die Strasse? War durch den Regen so zerfurcht, das ein zügiges Vorankommen nicht möglich war.
In Mbeya fand ich einen Platz im Muzungu Center, ein Missionszentrum mit Hotel und Kirche. Als ich dort die Ventile einstellen wollte, musste ich feststellen das die Kipphebellager so stark eingelaufen sind, dass an eine Weiterfahrt nicht zu denken ist.
Jetzt hänge ich erst einmal in den Seilen. Ich muss mir überlegen, wo ich die Ersatzteile herbekomme. Die Zeit läuft mir auch ein bisschen davon. Antje landet am 08. April in Windhoek und ich habe noch etliche Kilometer vor mir. Aber: Hakuna Matata, wie es hier so schön heisst. Auf Deutsch. Alles in Ordnung!
Trotzdem: Wer die nächsten Tage zufällig nach Tansania fliegt, soll sich bitte hier melden. Der könnte mir dann die Teile mitbringen.
Habe heute Kontakt zum ADAC aufgenommen. Am Freitag werden die Ersatzteile weggeschickt und sind dann nächsten Dienstag hier (hoffentlich).
Solange schaue ich mich mal in Malawi um. Ein Lastwagenfahrer nimmt mich mit.