Tja, mit Sonntag wurde es dann auch nichts. Erst am Montag konnte ich endlich den Hafen verlassen. Das Nummernschild mit einer Schnur festgemacht, und nichts wie weg!

 


 

 

Noch nie hatte ich einen solchen Frust. Allerdings bin ich ja selber schuld! Wenn ich mich besser vorbereitet hätte, wäre manches anders gelaufen.

Die Einfuhrbestimmungen für Fahrzeuge sind recht kompliziert. Dadurch entwickelte sich eine "Helferstruktur", die der Mafia ähnelt. Dazu kommt noch, dass die meisten Beamten korrupt sind. Mein Schleuser schaffte es mehrmals, mich ohne Pass durch den Zoll zu bringen. Man braucht nur genug Scheine, mein Schweizer Messer musste auch dran glauben.          

Ich hatte sogar noch richtig Glück. Die zwei Australier Neal und Barry traf es viel härter. Sie kamen eine Woche vor mir im Hafen an und nach zwei Woche sind sie jetzt etliche hundert Euro los und fahren wieder zurück in die Türkei.

 


 

Die beiden sind ein unglaublich nettes Team. Sie haben mich spontan eingeladen, bei ihnen zu übernachten.

Am Dienstagmorgen war ich ziemlich unorganisiert. Nach der Flucht aus dem Hafen fuhr ich zuerst zu den beiden und habe einen Teil meiner Ausrüstung abgeladen, danach kehrte ich ins Hotel zurück, um den Rest zu holen. Danach hatten wir dann einen feucht-fröhlichen Abend und tranken uns den Frust weg.

 

Nach der Verabschiedung am nächsten Morgen musste ich nach wenigen Kilometern tanken und die Preise zauberten mir ein Grinsen ins Gesicht.

 25 Liter Sprit für 5 Euro, einfach super, in der Türkei waren es 1,90 für 1 Liter.

Das lange Nicht- fahren (in zwei Wochen 8 Km) spürte ich bereits nach 80 Km, bei den restlichen 120 gab es ein fürchterliches Hin-und Hergerutschte auf meiner KTM.

Leider sah ich entlang des Nils, wegen des diesigen Wetters, nicht viel, interessant war es aber allemal!

 

 


 

Den Fotoapparat musste ich wärend dem Fahren aus dem Tankrucksack holen und fotografieren, nicht ganz einfach. Denn hier gibt es wesentlich mehr Schlaglöcher als in der Türkei, ich glaube in ganz Holland gibt es nicht genug Blumen um alle Löcher zu stopfen.

 

07.12.3013

 

Nun bin ich gut in Kairo angekommen. Wie immer auf meiner Reise bin ich der einzige Gast auf dem Campingplatz. Bis auf die  Sanitäreinrichtungen und das lahme Internet ist es angenehm.

Der Verkehr in Kairo ist gewöhnungsbedürftig, mit 26 Millionen Einwohner sind es allerdings auch viele Menschen, die sich hier bewegen. Mit  meiner richtig hohen KTM ist es da schon gut. Die Lücken zwischen den Autos müssen nur so breit sein wie der Tank, der Lenker ist höher als die Außenspiegel. Da muss ich  nur noch auf die Knie aufpassen. Kratzer nehmen die Autofahrer gelassen hin. Es gibt hier auch kaum Autos ohne Macken, selbst die Nobelkarossen zieren welche.

Tarek und seine Frau hatten mich zu einem Film über eine von ihm geführte Wüstentour eingeladen. Ein echt spannender Bericht!

Die Prozedur mit dem Visum ist hier nicht so kompliziert, es braucht halt nur seine Zeit. Das sudanesische Konsulat ist umgezogen. Nach 4 Stunden suchen gab ich auf. Am nächsten Morgen fand ich es gleich, mit der richtigen Adresse. Die schickten mich dann gleich wieder weg, für den Sudan braucht man ein Empfehlungsschreiben der deutschen Botschaft. Bei der deutschen Botschaft kam ich schnell dran,was aber nichts nutzte, denn die Bestätigung bekomme ich erst nach 3 Tagen.

 Trotz alledem wird es einem in Kairo nicht langweilig. Es gibt irrsinnig viel zum anschauen, es liegt nur alles sehr weit auseinander. Ich bin hier schon über 250 Km in der Stadt gefahren.