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- Erstellt: 19. Februar 2014
Manche haben mir gesagt, dass man den letzten Bericht nicht richtig versteht, und ich habe lange über Äthiopien und meine Erlebnisse nachgedacht und bin zum Entschluss gekommen, ein paar Sachen zu erklären.
Da ich in der Regel lange brauche um auf andere Menschen zuzugehen, habe ich auf meiner bisherigen Reise fast nur positive Erfahrungen gemacht. Wenn ich offen auf Menschen zugegangen bin, habe ich sehr viele interessante Leute kennen gelernt . Das änderte sich in Äthiopien schlagartig, denn die meisten (wirklich die meisten) mit Ausnahme von einer Handvoll Äthiopier denen ich begegnete, sehen in Ausländer nur einen Geldautomaten! In den ganzen viereinhalb Monaten bin ich nicht so oft enttäuscht worden als in den drei Wochen in Äthiopien.
Als ich bei einer Tankstelle kein Benzin bekam, weil es keinen Strom gab, besorgte ich mir Sprit auf dem Schwarzmarkt. An einer Kreuzung fragte ich einen Jugendlichen nach dem Laden, der drehte sich um und deutete mit dem Finger auf ein etwa 50 Meter entferntes von Hand gemaltes TOTAL Schild. Für diese Information wollte er umgerechnet 2,60 €.
Wenn man nach einem Restaurant oder einem bestimmten Geschäft fragt, helfen fast alle bereitwillig, aber am Ende wollen alle Geld.
Den Kindern wird auch nicht beigebracht, dass man andere Leute nicht permanent anfasst. Wenn man anhält, stehen gleich etliche Kinder um einen herum und es wird alles angegrabscht und was nicht angebunden ist, ist weg. Sie haben es sogar fertig gebracht, einen meiner festgeschnallten Reservekanister zu klauen, solange ich auf dem Motorrad saß.
Auf einem Campingplatz kletterte die Tochter so lange auf meinem Motorrad herum, bis es umfiel. Das Kind verletzte sich am Finger. Nicht schlimm - nur ein Kratzer. Am Motorrad brach der Kupplungshebel und der Fußraster mit Kofferhalterung. Am Ende wollte die Mutter noch Geld von mir. Vielleicht hat sie ja Recht, wenn eine deutsche Gemeinde unsicheres Spielzeug aufstellt bekommt man ja auch Schadenersatz???
Vom ersten Kilometer bis zum Letzten der 3000 Km begleiteten mich bettelnde Kinder die nur Money, Money sagen konnten und nicht Hallo wie in den meisten anderen Ländern oder sie warfen Steine Ich muss allerdings sagen, dass mich nur drei getroffen haben. Die restlichen warfen sie so tief das nur die Strasse oder die Räder getroffen wurden.
In den Orten wo sich viele Touristen aufhalten müssen die Touristen fast immer das Doppelte oder Dreifache bezahlen als die Einheimischen.
Bei dem Helfer Brah handelt es sich wohl wirklich um das schwarze Schaf in der Familie. Seinem Bruder, der reichste Touristenführer in der Gegend um die Simiens`s , wie auch dem Polizeichef ging es nur darum, die Sache so schnell wie möglich aus der Welt zu schaffen.
Nun noch zu der Geschichte, die ich nicht ganz fertig erzählt habe.
Als wir drei auf dem Weg zu Brah´s Haus waren, gingen wir noch bei dem jungen Helfer vorbei ,denn das lag auf dem Weg, und wir schauten, ob dort der Esel ist, denn ein paar Tage zuvor wurde das Pferd für eine Nacht dort untergebracht. Aber weder der Esel noch der Helfer waren da, so dass wir zu Brah´s Haus gingen. Doch bevor wir dort ankamen, begegnete uns der Helfer, der von seinem Bruder darüber informiert wurde, dass wir den Esel suchen.
Als wir dann zu viert bei Brah´s Grundstück ankamen- alles mit hohen Blechzaun gesichert- und klopften, öffnete ein etwa 10 Jahre altes Mädchen, das wir schon bei der ersten Übernachtung kennen lernten. Als ich siei nach Brah fragt,e verschwand sie im Haus. Ich schaute mich erst auf dem Grundstück nach dem Esel um, fand ihn aber nicht, und folgte dann dem Mädchen ins Haus. Dabei überraschte ich sie beim Telefonieren. Als sie mich bemerkte, legte sie sofort auf. Ich fragte sie mehrmals nach Brah, doch sie reagierte nicht. Daraufhin forderte ich sie auf ihn anzurufen und um dem Ganzen mehr Nachdruck zu verleihen, nahm ich zwei Gläser vom Tisch und zerschmetterte sie an dem Blechzaun im Vorgarten.
Die anderen drei schautem meinem Handeln entsetzt zu und der Helfer begann auf das Mädchen einzureden. Doch alles blieb ohne Wirkung. Als ich mich im Haus umsah, entdeckte ich auf einem Büffet die Familienbilder, das wahrscheinlich Wertvollste in den drei Räumen in dem Haus .
Fu und ich nahmen alle 8 Bilder an uns und verliessen das Haus. Dem Mädchen erklärten wir, Brah könne die Bilder für 200 € bei uns abholen.
Schon auf der Strasse empfingen uns mindestens 30 Menschen, die uns mit dem weinenden Mädchen folgten. An der nächsten Strassenecke wurden wir von einem bewaffneten Sicherheitsmann (die gibt es dort überall für jeden Stadtteil) aufgehalten. Nach einigen Erklärungsversuchen einigten wir uns, dass wir gemeinsam zur Polizei gehen.
Bei dem etwa 1 Km langen Fußmarsch durch die belebte Hauptstrasse hielten wir die Familienbilder hoch, so dass alle sie sehen konnten. Als wir endlich bei der Polizeiwache ankamen, hatten sich mindestens hundert Leute um uns geschart. Unsere anfängliche Euphorie wandelte sich bei dem Anblick in pure Angst, denn wir wussten, dass die meisten gute Freunde der Familie sind.
Doch nach kurzer Zeit löste der Polizeichef den Tumult auf und es blieben nur ein paar wenige im Innenhof der Polizei und das große Stahltor wurde geschlossen.
Auf unsere Bitte, im Innenhof der Polizei übernachten zu dürfen, da es war schon dunkel wurde, gab der Polizeichef mir einen bewaffneten Polizisten mit, um unsere Sachen vom nur 200 Meter entfernten Campingplatz zu holen. Da ich zuerst noch die Zelte abbauen und dreimal laufen musste, verging recht viel Zeit, bis ich im Büro des Polizeichefs war.
Die Verhandlungen warren schon sehr weit vorangeschritten. Fu und Karoline hatten sich mit den Anwesenden darauf geeinigt die Bilder zurückzugeben. Im Gegenzug erhielten sie die 200 € von einem der Anwesenden Touristenführer, der telefonisch mit dem Bruder von Brah verbunden war. Karoline entschuldigte sich noch am Telefon bei Brah´s Bruder und bat um Verständnis für unser Verhalten. Das Pferd, welches wir den ganzen Abend dabei hatten und bereits im Innenhof der Polizei stand, übergaben sie dem Chef samt Wagen mit der Bitte es einer armen Familie zu schenken.
Unsere Sachen wurden dann noch in ein gut gesichertes Hotel gebracht, in dem wir alle eine recht unruhige Nacht verbrachten. Die letzten Tage und vor allem die letzten Stunden waren doch sehr aufregend.
Beim gemeinsamen Frühstück gab es dann noch viel über unser Verhalten und besonders über meinen doch sehr emotionalen Ausbruch zu diskutieren.
Der darauf folgende Abschied viel uns allen dann doch recht schwer und mich werden die gemeinsamen Erlebnisse noch geraume Zeit beschäftigen.
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- Erstellt: 17. Februar 2014
Äthiopien zählt wohl zu denn landschaftlich und kulturell interessantesten Länder Afrikas und auf meiner Reise……..
Nach einem langen Gespräch mit dem Polizeichef kam die Bitte, ihm meine Bilder zu zeigen und dann musste ich einige löschen.
Die beiden anwesenden Touristenführer (Übersetzer) baten uns noch, nichts Schlechtes über Äthiopien im Internet zu schreiben. Wir seien an die Falschen geraten. Das sei eine Ausnahme. Siehe unten....
Wir drei - Karolina, Fu und ich- hatten noch ne spaßige Woche, die leider nicht ganz so spaßig endete.
Bevor wir in die Simien´s starteten, gaben Karolina und Fu unserem Helfer 200 €, damit er einen Esel für sie kaufen solle. Denn die beiden hatten die Idee, die 800 Km bis Addis Abeba mit einem Eselkarren zurück zu legen.
Als wir von der Trekkingtour zurück waren, erwartete die beiden einen Esel und einen Haufen Schrott.
Bei dem Aufbau des Wagens half ein junger Äthiopier, mit dem ich nach zweieinhalb Tagen noch einen tollen Nachmittag in einem Seitental der Simien´s verbrachte.
Bei der ersten Probefahrt mit dem Esel stellte sich heraus, dass der Esel nicht auf asphaltierten Strassen laufen will. Daraufhin wurde der Esel in ein Pferd umgetauscht.
Am nächsten Morgen ging es dann mit dem jungen Helfer als Fahrer für den ersten Tag für die beiden los. Als die drei in der ersten größeren Ortschaft Futter für das Pferd kauften, scharten sich gleich ein paar Dutzend Leute um sie herum. Das fachkundige Volk erklärte ihnen dann, dass sie komplett übers Ohr gehauen wurden. Sie hatten 500 € für das Gespann bezahlt und in Wirklichkeit hat alles nur einen Wert von unter 100 €.
Da ich nach ihnen startete und ich für denn ganzen Tag nur 90 Km vor mir hatte, traf ich sie unterwegs und erkundigte mich wie es so klappt. Nach einem kurzen Gespräch bat mich Fu, mit ihr zurück nach Debark zum Verkäufer zu fahren und wenigstens einen Teil des Geldes zurück zu holen.
Als wir den Verkäufer darauf ansprachen, erklärte er sich damit einverstanden 200 € zurückzugeben, er brauche nur eine Stunde um das Geld zu besorgen.
Doch er machte sich aus dem Staub und die Mädels beschlossen am nächsten Morgen die 25 Km nach Debark zurück zu fahren. In der Zwischenzeit stellte sich auch der Fahrer als ein Abzocker heraus und die Mädels haben ihn gefeuert.
Auf dem Rückweg nach Debark (es geht bergauf) konnte das altersschwache Pferd den Wagen nicht ziehen. Nach 10 Km beschloss ich, den Wagen ans Motorrad zu hängen und das Pferd nebenher laufen zu lassen.
Am darauffolgenden Tag stellten wir fest, dass Brah sich richtig aus dem Staub gemacht hat und wir baten die Polizei um Hilfe. Ein freundlicher Polizist kam auf den Campingplatz und versprach, alles Mögliche zu tun, um Brah ausfindig zu machen. Zwei Stunden später erklärte man uns, dass er verschwunden sei und er uns nicht helfen könne.
Völlig gefrustet entschlossen wir den Esel bei Brahs Haus zurück zu holen.
Nun kommt ein Teil der Geschichte, den will und soll ich hier nicht erzählen (siehe Anfang)
Am Ende gab Brahs Bruder 200 € zurück und das Pferd samt Karren wurde dem Polizeichef überlassen, um es einer armen Familie geben. Ich hoffe, nur dass der Polizeichef das auch tat!
In Addis Abeba habe ich Ross wieder getroffen. Seine BMW 800 GS hat Probleme mit der Einspritzung.
Ross hat fast nur gute Erfahrungen in Äthiopien gemacht, bis auf die Steine werfenden Kinder!
Ross reist nun ohne seinen Freund Billy, denn der muss Ende März in Kapstadt sein und Ross hat alle Zeit der Welt.
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- Erstellt: 03. Februar 2014
Nach der Einreise hatte ich dann doch ein kleines Problem, denn das einzige Hotel im Grenzort auf äthiopischer Seite war voll. Ich fand dann einen Platz im Innenhof einer Unterkunft für Taxifahrer, wo ich mein Zelt aufstellen konnte. Nach Einbruch der Dunkelheit kamen ca. 20 Kleinbusse. Dessen Fahrer stellten vor dem Schlafengehen ihr Bett vor den Autos auf. In der Nacht war um den Platz herum ein Höllenspektakel, so dass ich die halbe Nacht nicht schlafen konnte. Ausserdem war es fürchterlich dreckig, mit verschmutzten Sanitäranlagen, so dass ich froh war, den Platz in aller Herrgott´s Früh zu verlassen um in Richtung Lake Tana zu fahren.
Beim Camp Tim and Kim traf ich auf ein Schweizer und ein englisches Paar, mit denen ich zwei angenehme Tage verbrachte.
Sie fütterten mich mit Informationen und Tipps über die nächsten Länder und statteten mich mit SIM Karten für die restliche Reise aus. Auf der Fahrt in die Simien Mountains stoppte ich in Gonder zur Geldbeschaffung. In Äthiopien gibt es nur sehr begrenzt ATM´s für Visa Karten. Die Nacht verbrachte ich zeltend im Innenhof eines Hotels, wo ich einen 66- jährigen Iren kennenlernte. Er lud mich zum Essen ein und erzählte mir seine abenteuerliche Lebensgeschichte. Momentan unterstützen er und seine 99 Freunde eine Schule in den Simien´s und kümmern sich um behinderte Kinder. Ein sehr interessanter Typ!
In Debark, dem Startort für die Simien´s stoppte ich am Simien Park Hotel, wo man gute Informationen über den Park bekommt. Dort musste ich dann schnell feststellen, dass es mit dem Motorrad nicht einfach ist, in den Park zu kommen, denn man braucht einen bewaffneten Begleiter, der auf dem Motorrad mitfahren muss. Bei der weiteren Suche nach einer Möglichkeit in den Park zu gelangen, traf ich auf eine Polin, die mit einer Chinesin als Backpacker Afrika durchqueren. Sie suchten auch eine Möglichkeit den Park zu besichtigen. Die günstigste Lösung war, noch zwei weitere Personen zu finden, was uns dann bis zum Abend gelang. Bei der ganzen Sucherei lernten wir noch einen hilfsbereiten Äthiopier kennen, mit dem ich Anfangs eine heftige Auseinandersetzung über die unverschämte Touristenabzocke hatte. Touristen müssen selbst in den kleinen Shops das zwei oder dreifache für Lebensmittel bezahlen. Was zur Folge hat, dass man am Besten einen Einheimischen zum Einkaufen schickt und dem ein dickes Trinkgeld gibt. Das ist immer noch günstiger als selber einzukaufen. Nach der Auseinandersetzung und einer langen Besinnungspause musste er zugeben, dass ich recht habe. Daraufhin half er uns bei der Organisation für die 4 Tagestour und lud uns zum Übernachten und Essen zu sich nach Hause ein. Für die Übernachtung und das Essen mussten wir nichts bezahlen. Nur für die Organisation eines Autos, eines bewaffneten Begleiters und die Transportmulis wollte er nach den 4 Tagen von uns allen zusammen 2,60 €. Extrem anständig!
Am nächsten Morgen fuhren wir dann zu fünft mit einem Auto, ein weiterer Chinese und ein Stuttgarter sind noch zu uns gestoßen, zu unserem Startpunkt Sankaber. Dort warteten bereits zwei Mulis, die unsere gesamte Ausrüstung, Zelte, Kleidung und Essen für die nächsten 4 Tage transportierten.
An diesem Tag wanderten wir durch eine fantastische Landschaft 5 Stunden zu unserem ersten Camp. Immer in einer Höhe über 3000 Meter mit etlichen Aufs und Abs. Durch den späten Aufbruch und das Beladen der Mulis kamen wir so spät im Camp an, dass es nur noch fürs Zeltaufbauen bei Tageslicht reichte.
Das Kochen gestaltete sich dann ziemlich schwierig. Kochen für 8 Personen, zwei Mulitreiber, einen Bewacher und 5 Touris, die sich nicht kennen. Nur mit einem Gaskocher und drei kleinen Töpfen! Trotzdem war es ziemlich spaßig und geschmeckt hat es dann auch. Die erste Nacht war fürchterlich kalt, leicht unter dem Gefrierpunkt. Zu unserem Entsetzen hatte der Bewacher keine Decke dabei und hat den Teppich der Mädels an sich genommen und im Freien übernachtet. Da die Mädels nur noch ihre Sommerschlafsäcke hatten und mit Sicherheit erfroren wären, machten wir aus meinem 3 Mann- ein 4 Mann Zelt, was dann zu einer erträglichen Temperatur führte. Das mit dem Zelten änderte sich die restlichen Tage auch nicht. Es gelang uns zwar, den Teppich am nächsten Abend zurück zu erobern, aber als wir sahen wie sehr unser Bewacher gefroren hat, gaben wir sie ihm wieder. Am nächsten Tag wollten wir eine 6- Stunden Tour machen, die sich aber bald verkürzte. Johannes und Fu, die Chinesin, hatten sich am ersten Tag schon etwas überanstrengt und blieben gleich zurück im Camp. Wir drei kamen dann bis zum ersten Gipfel mit atemberaubender Aussicht, dort machte dann der Chinese schlapp, wahrscheinlich hatte er das Essen vom Vortag nicht vertragen und hatte fürchterliche Bauchschmerzen. Daraufhin traten wir den Rückweg an und ließen die nächsten drei Gipfel aus. Auf dem Rückweg musste er sich noch zweimal übergeben, aber nach Einnahme chinesischer Medizin und einem Erholungsschlaf ging es ihm am nächsten Morgen wieder besser und konnte mit uns weiterlaufen. Ich genoss den Nachmittag mit Faulenzen und es gelang uns mit Tageslicht zu kochen, was dann auch zu einem ganz passablen Ergebnis führte. Mit einem Bier auf einem nahen Gipfel in 3700 Meter genoss ich den Sonnenuntergang und war völlig zufrieden mit dem Tag.
Für den nächsten Tag organisierten der Chinese und Johannes noch zwei Mulis zum Reiten, denn es waren 7-8 Stunden Gehzeit mit über 1500 Höhenmetern angesagt. Die Strecke war dann doch nicht so anstrengend für die beiden, so das wir alle abwechselnd reiten konnten. Eine angenehme Abwechslung bei der vielen Lauferei.
Völlig entspannt schafften wir die Strecke in 6 Stunden, und überschritten einen Gipfel mit knapp 4100 Meter. Es war ein toller Tag in einer unbeschreiblichen Landschaft, alle hatten viel Spaß, die Gruppe hatte sich gefunden. Für den letzten Tag hatten wir drei Möglichkeiten: Entweder 7 Stunden Laufen und darauf hoffen, dass wir noch ein Auto erwischen, welches uns nach Debark mitnimmt, was ziemlich aussichtslos schien, oder gleich ein Auto buchen, was aber bei unseren kleinen Budgets ein Loch in verschiedene Reisekassen gerissen hätte. Oder mit dem lokalen Bus fahren. Für den entschieden wir uns letztendlich. Mit diesem Bus dürfen Touristen eigentlich nicht mitfahren. Selbst nach intensiven Verhandlungen mit dem Campaufseher durften wir nicht mit. Unser Bewacher hatte dann die rettende Idee. Wir sollen außerhalb der Sicht des Aufsehers laufen und andere wartende Reisende sollen den Busfahrer informieren, dass er uns auf der Strecke mitnehmen soll. Der Bus hielt dann auch wie abgemacht an, doch der Bus war ein LKW mit Pritsche. Als ich oben auf der Bordwand stand, stellte ich fest, dass er voll war, richtig voll, man konnte vor lauter Menschen den Boden nicht sehen.
Nach einigen Minuten und heftig gestikulierenden Umherstehenden zog ich die Rucksäcke von uns hoch und ließ sie in die Menschenmenge fallen. Letztendlich waren das ganze Gepäck und wir auf dem LKW, es war noch enger wie in der Kairoer Metro. Eingepfercht wie Tiere zwischen stillenden Müttern, Kleinkindern, Getreidesäcken und Gepäck. Einige saßen auf den Bordwänden, was bei 50 Km schlechter Schotterstrasse mit großen Schlaglöchern sehr abenteuerlich war. Nach 2,5 Sunden kamen wir in Debark an und mussten einen Kilometer vor dem Ort aussteigen, damit uns die Kontrollen nicht auf dem LKW sehen konnten. Bei dem Herausnehmen der einzelnen Gepäckstücke verschlang die Menschenmenge sofort den frei gewordenen Platz, so dass man nie den Boden sehen konnte. Bei dem Fußmarsch Richtung Hotel stellte Fu dann fest, dass ihre Fototasche samt Handy noch auf dem LKW sein muss. Mit einem Einheimischen rannte sie dann zur Bushaltestelle, doch dort war nur noch der leere LKW und keiner wusste etwas von einer Fototasche.
Nun werde ich noch ein paar Tage in der Gegend bleiben und mich dann wieder auf den Weg machen.
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- Erstellt: 29. Januar 2014
Bin jetzt in Äthiopien ! ( längerer Bericht folgt)
Ich melde mich mal ne Weile ab! Die nächsten 4 Tage bin ich mit einer Gruppe zu Fuß in den Simien Mountains unterwegs. Ich verspreche Euch tolle Bilder.