Heute Nacht habe ich endlich mal richtig gut geschlafen. Die letzten Nächte lag ich auf einer Therma-Rest mit Loch. Ein Campingplatz mit frischen Brötchen ist auch eine Steigerung. Das war aber auch das einzig Positive des heutigen Tages.

Beim Absteigen an der Tankstelle konnte ich die KTM nicht mehr halten und legte sie auf die Seite.
Aufheben ging nur mit Hilfe oder alternativ neben der Zapfsäule liegend abladen. Kurze Zeit später wechselte der Bremsdruckpunkt von knallhart bis drucklos. Der Stift für die Bremshebelverstellung war abgebrochen und baumelte in dem Staubschutzgummi herum. Bei einsetzendem Starkregen musste ich mein Motorrad abladen und einen Koffer ausräumen ( Ersatzteile liegen unten, wegen des Gewichtes). Erst mal Kaffee trinken, irgendwann hört der Regen hoffentlich auf.

Mit funktionierender Bremse und trockener Strasse machten die restlich tausend Kurven richtig Spaß. Die italienischen Strassenbauplaner zeichnen ihre Pläne bestimmt mit der Hand. Es gibt keine einzige Gerade.

Als ich in L'Aquila, der Partnerstadt unseres Nachbarstädtchens Rottweil, ankam, traf mich der Schock. Nach dem verheerenden Erdbeben 2009 bewacht nach wie vor das Militär die Altstadt, die für Fahrzeuge gesperrt ist. Es dürfen nur noch Anwohner fahren und die betragen nur noch ca. 1% der Bevölkerung vor der Katastrophe. Ausser die Gebäude mit Stahlstreben zu sichern und die Türen zu verbarrikadieren ist seither nicht viel geschehen.

Wie mir ein Soldat sagte, ginge es noch mind. 20 Jahre, bis die Stadt wieder bewohnbar sei.

Die Suche nach einem Schlafplatz gestaltete sich auch recht schwierig und zu allem Überfluß riss ich ein Dreieck in meine neue Sitzbank.

Hoffentlich läuft es morgen besser !